BUND Inselgruppe Föhr
Jetzt spenden Mitglied werden

Die Godelniederung

Als „Godelniederung Föhr“ wird ein Gebiet an der Südwestküste Föhrs bezeichnet, das zwischen den Ortschaften Hedehusum und Goting liegt und eine ehemalige Wattenmeerbucht darstellt, die durch Strandwälle vom Meer abgetrennt wurde. Die Fläche stellt eine Besonderheit dar, da es sich um einen natürlichen Übergang von

Wattenmeer über eine brackwassergeprägte Niederung mit Salzwiesen hin zu höher gelegenen Geestbereichen mit artenreichem Grünland handelt.

Das Gebiet (Die Anfänge der Naturschutz-Aktivitäten gehen auf Mitglieder der BUND-Inselgruppe Föhr-Amrum zurück.) ist wegen seiner hohen gemeinschaftlichen Bedeutung von der Europäischen Kommission seit 2007 gesetzlich als schützenswertes FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) innerhalb eines europaweiten Netzes von Schutzgebieten (Natura 2000) anerkannt, es umfasst eine Fläche vom 149 ha.

Namensgebend für das Areal ist die Godel, die sich 1,5 km lang durch die Salzwiesen schlängelt und in Abhängigkeit von der Tide auch rückwärts(!) fließen kann. (Zur Entwässerung tragen übrigens noch 2 weitere Flüsschen/Priele, Weil und Luer, bei.)

Gut die Hälfte der Fläche ist im Eigentum der Stiftung Naturschutz SH, etwa 42% sind in Privatbesitz, den Rest halten die anliegenden Gemeinden (z.B. Wege, Parkplätze).

In den letzten Jahren wurde im Bereich der Niederung (meist in Strandnähe) Infotafeln aufgestellt, die in unterschiedlichen Schwerpunkten Erläuterungen für den interessierten Besucher anbieten.

Das Gebiet stellt einen Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten dar. Wiesenvögel wie Feldlerche, Kiebitz und Wiesenpieper brüten in den ausgedehnten Grünlandbereichen und zahlreiche Seevögel nutzen das Gebiet als Brut- und Rastplatz. Bei Witsum ist hier sogar ein Abschnitt (wie auch ein Bereich des Strandwalls) komplett ganzjährig gesperrt, damit die Arten in Ruhe brüten bzw. sich für den Weiterzug eine Fettreserve anfressen können. Für die Betreuung hat das Land Schleswig-Holstein vertraglich den BUND-Landesverband verpflichtet (Gebietsreferent und Freiwillige).

Zu den zahlreichen Pflanzenarten der Niederung zählen neben typischen Salzwiesenarten wie Strandaster, Strandflieder und Strandsode auch deutschlandweit bedrohte Arten wie Strandwegerich und Stranddistel. Die Entwicklung Iinvasiver Neophyten (Kartoffelrose) stellt derzeit keine Bedrohung für die heimische Flora dar, die Gänsefuß-Laugenblume erscheint eher auf dem Rückzug.