BUND Inselgruppe Föhr

Das können Sie tun, um heimische Fledermausarten zu schützen:

Quartiermöglichkeiten schaffen:

Schaffen Sie Quartiermöglichkeiten für Fledermäuse. Mauerritzen oder Spalten in Dachgiebeln werden gerne als Unterschlupf angenommen. Wenn Ihr Dachboden oder zumindest ein Teil davon leer steht, können Sie diesen für Fledermäuse zugänglich machen. Dazu müssen Öffnungen als Einflugslöcher vorhanden sein (es reicht bereits ein kleiner Spalt).

Sie können Fledermauskästen an ihrem Haus anbringen. Diese können Sie zum Beispiel in Baumärkten oder bei Naturschutzorganisationen kaufen. Natürlich können Sie diese auch selber bauen. Dafür können Sie sich einen Bausatz aus Holz zu bestellen oder mit Hilfe einer Bauanleitung selbst werkeln.

Die Kästen sollen möglichst hoch hängen und der Einflugbereich frei sein. Der Kasten sollte für Katzen nicht erreichbar sein. Bieten Sie bevorzugt Ganzjahresquartiere an, um auch eine Überwinterung zu ermöglichen. Von Vorteil ist die Anbringung von mehreren Quartieren zu unterschiedlich exponierten Seiten, da die Tiere je nach Temperaturanspruch das Quartier wechseln.

 

Dach-/Gebäudesanierungen

Bitte lassen Sie Fachleute prüfen, ob in einem zu sanierenden oder abzureißenden Gebäude Fledermäuse wohnen. Generell sollten Dachumbauten nicht im Sommer gemacht werden, da zu dieser Zeit Fledermäuse ihre Jungen aufziehen. Schaffen Sie bei Sanierungen oder Neubauten Quartiere für Fledermäuse.

 

Fenster sichern:

 

Durch gekippte Fenster kann es in Sommernächten zu Einflügen in Wohnungen kommen. Die Fledermäuse finden dann den Ausgang nicht mehr und verenden oft in den Wohnungen. Zu Vorbeugung können Sie Fliegengitter vor dem Fenster anbringen.

 

Kamine und Öfen abdecken:

 

Fledermäuse suchen in der kalten Jahreszeit die vom Schornstein abgestrahlte Wärme. Leider führt die Suche nach dem warmen Versteck manchmal in das glatte Ofenrohr, das kein Hochklettern ermöglicht. Die Tiere fallen hinein und verbrennen qualvoll. Bringen Sie ein dicht anliegendes Gitter über die Schornsteinöffnung an. Die Maschenweite sollte hierbei nicht großer als 5-10 mm sein, da sonst Zwergfledermäuse hindurchfallen können.

 

Holzschutzmittel vermeiden:

Verwenden Sie bitte keine giftigen Holzschutzmittel. Die chemischen Zusätze in den Schutzmitteln sind für Fledermäuse oft giftig. Alternativ können Sie umweltfreundliche Holzschutzmittel verwenden.

 

Todesfallen entschärfen:

 

Offene Gefäße wie Gießkannen, Regentonnen, leere Blumentöpfe oder Eimer, die im Garten oder auf dem Balkon stehen, können zu gefährlichen Todesfallen für Fledermäuse und Singvögel werden. Auch Fliegenfallen können für Fledermäuse gefährlich werden. Bitte achten Sie darauf, offen stehende Gefäße im Außenbereich abzudecken oder umzudrehen. Verzichten Sie bitte auf Fliegenklebefallen vor allem in Gebäuden, in denen Fledermäuse wohnen könnten (Dachboden, Stallgebäude).

 

Baumfällungen vorbereiten:

Für baumbewohnende Fledermäuse stellen Baumfällungen eine große Gefahr dar. Fledermäuse senken beim Schlafen ihre Körpertemperatur ab, deshalb können sie bei Gefahr nicht einfach davonfliegen. Sie brauchen ca. 5 bis 10 min, bevor sie ihren Körper auf Flugtemperatur gebracht haben, im Winterschlaf sogar noch länger. Oft kommt es zu Quetschungen und Knochenbrüchen. Bevor Sie einen Baum fällen, lassen Sie ihn bitte fachkundig auf Höhlen und diese mit dem Endoskop auf Fledermäuse untersuchen.