BUND Inselgruppe Föhr

Mehlschwalbe Kurzprofil

© Peter Hering

Die Mehlschwalbe ist ca. 13 cm lang und besitzt eine Flügelspannweite von 26 bis 29 cm. Ihr Merkmal  ist der schwach gegabelte Schwanz und der mehlweiße Bauch und Bürzel (hintere obere Rückenpartie).

Das Verbreitungsgebiet der Mehlschwalbe erstreckt sich über fast ganz Europa und das außertropische Asien. Bei uns zu Gast sind sie von Anfang April bis Mitte Oktober.

Mehlschwalben sind Koloniebrüter und die Nester sind häufig sehr nah aneinander gebaut. Die Kolonien bestehen meist aus vier bis fünf Nestern an Gebäuden direkt unter dem Dach in einem halbkugligen Lehmnest, in denen zwei bis fünf weiße Eier zu finden sind. Insgesamt gibt es 1 bis 2 Jahresbruten. Die Brutdauer beträgt drei Wochen. Die jeweilige Nahrungszusammensetzung ist vom Angebot bestimmt (Fliegen, Mücken, Blattläuse oder Wasserinsekten). 

 

Rauchschwalbe Kurzprofil

© Peter Hering

Die Rauchschwalbe ist ca. 18 cm lang und besitzt eine Flügelspannweite von 32 bis 34 cm. Die Rauchschwalbe ist sehr schlank mit tief gegabeltem und langem Schwanz. Charakteristisch ist auch die kastanienbraune Farbe an der Kehle, die ganz schwarz umrahmt ist, sowie an Stirn und Kinn.

Die Rauchschwalbe kommt in ganz Europa vor mit Ausnahme von Island und dem Nordkap (Nordnorwegen). Bei uns sieht man sie nur in der Zeit von März bis Oktober.

Zum Brüten und für die Aufzucht baut die Rauchschwalbe offene, schalenförmige Nester aus Schlammklümpchen und Stroh auf einen Mauervorsprung oder Balken an der Wand in Ställen oder Scheunen und anderen offenen Innenräumen. Dort legt das Weibchen zweimal im Jahr vier bis fünf weiße, braunrot gefleckte Eier, die es 14 bis 17 Tage bebrütet. Rauchschwalben jagen Fluginsekten aller Art. Dabei richten sie sich nach dem lokalen Angebot aus. 

 

Schwalbennest entfernen ist gesetzlich untersagt!

© BUND Föhr, Mehlschwalbennest Oevenum

Das Entfernen von Schwalbennestern ist eine illegale Handlung. Die Schwalbennester sind gesetzlich geschützt und dürfen nur in begründeten Ausnahmefällen angegangen werden.

Rauch- und Mehlschwalben sind als europäische Vogelarten gemäß den Bestimmungen des BNatSchG besonders geschützte Tierarten. § 42 (1) 1. BNatSchG verbietet, Entwicklungsformen, Nist-, Brut-, Wohn- oder Zufluchtsstätten besonders geschützter Arten zu beschädigen oder zu zerstören.

Weiterhin ist die Zerstörung besetzter Schwalbennester eine Straftat gemäß den Vorgaben des Tierschutzgesetzes (TierSchG). Die §§ 1 und 4 (1) TierSchG untersagen ausdrücklich das Töten von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund sowie durch Personen, die hierfür nicht die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen.

Schwalben und ihre Nester müssen deshalb von Hauseigentümer und Mietern geduldet werden.  Alle Verstöße gegen die Tiere und ihre Nester können mit hohen Geldbußen bestraft werden.

Eine Alternative zum Entfernen von Schwalbennestern ist das provisorische Anbringen künstlicher Nester an weniger problematischen Stellen. So kann dies bewirken, dass sich die Tiere vom Haus fernhalten und sich in die von Ihnen aufgehängten Nistplätze zurückziehen. Vor allem der produzierte Kot, der auf Wege und  Fensterbänke hinabfällt, ist für viele ein Problem. Hier kann ein sogenanntes Kotbrett helfen. Dieses wird 70 cm unterhalb des Schwalbennestes angebracht.

Auch bei Dach- und Fassadenarbeiten ist Vorsicht geboten. Auch hier sind die Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes einzuhalten.  

 

Schwalben

 (BUND Föhr)

Schwalben, insbesondere Mehl- und Rauchschwalben gehören zu den besonders geschützten Vogelarten in Deutschland. Sie fühlen sich als Kulturfolger in einer von Menschen geprägten Umgebung wohl und nisten an Stallungen und an Außenwänden von Häusern.

Schwalben hatten bei den Menschen schon immer eine große Bedeutung. Schon in der Antike galten sie als Lichtsymbol, im späten Mittelalter als Symbol der Auferstehung. Später wurden sie dann als Boten des Glücks gedeutet, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrten.

Doch trotz ihrer positiven Bedeutung gehen die Bestandszahlen in den letzten Jahren immer weiter zurück. Die Ursachen dafür sind die zunehmende Flächenversiegelung, der zunehmende Pestizideinsatz in der Landwirtschaft und nicht zuletzt die moderne Bauweise der Häuser und die mutwillige Zerstörung von Nistplätzen durch den Menschen.